Die Wurzeln der Engadiner Kultur

Engadiner Persönlichkeiten & Geschichte

Ehemalige Mineralwasser-Flaschen in der Büvetta Tarasp von Nairs © Oliver Gutfleisch
Das Unterengadin, eine malerische Region, ist bekannt für seine beeindruckende Natur und kulturelle Vielfalt. Im Laufe der Jahrhunderte haben zahlreiche Persönlichkeiten das Unterengadin geprägt und dessen Geschichte sowie Kultur beeinflusst.

Kurzeiten

Der Anfang einer neuen Zeit

Während der Kurzeit im Unterengadin, besonders in den Bädern von Scuol und Umgebung, besuchten zahlreiche Persönlichkeiten die Region. Diese Kurgäste schätzten das natürliche Mineralwasser (früher «Heilquellen» genannt) und die frische Bergluft. Zu den prominenten Besucher*innen gehörten Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler. Besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert war das Engadin ein beliebter Rückzugsort für Erholungssuchende. Es ist bekannt, dass Schriftsteller wie Thomas Mann oder auch Persönlichkeiten aus der Politik und dem Adel sich dort aufhielten, um neue Energie zu tanken.

Ausblick auf Büvetta in Tarasp
Nevin bei Motta Naluns

Pioniere des Snowboard-Sports in der Schweiz

Scuol und das Unterengadin hatten eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Snowboard-Sports in der Schweiz gespielt und gelten als eine der Pionierregionen. In den 1980er Jahren, als Snowboarding international an Popularität gewann, etablierte sich Scuol als einer der ersten Orte in der Schweiz, der Snowboarder*innen willkommen hiess und spezielle Angebote für sie schuf sowie optimale Konditionen für den Wintersport boten. Im Unterengadin entwickelte sich schnell eine lebendige Snowboard-Szene, die von einer jungen, dynamischen Gemeinschaft getragen wurde. Die Region wurde zum Treffpunkt für Snowboard-Enthusiasten, die nicht nur wegen der guten Bedingungen, sondern auch wegen der offenen und entspannten Atmosphäre in die Region kamen. Heute findet der FIS Snowboard Weltcup jedes Jahr in Scuol statt und erinnert an die Anfänge der Snowboard-Szene in der Schweiz.

Persönlichkeiten, die die Kultur prägten

Peider Lansel (1863–1943)

Der Dichter und Philologe Peider Lansel gilt als einer der wichtigsten Vertreter der rätoromanischen Literatur. Geboren in Sent, einer Gemeinde im Unterengadin, widmete sich Lansel dem Erhalt und der Förderung der rätoromanischen Sprache und Kultur.

Duri Champell (1819–1880)

Duri Champell war ein bedeutender rätoromanischer Schriftsteller und Priester. Er setzte sich aktiv für die Bildung und das geistige Wohl der Unterengadiner Bevölkerung ein. Sein literarisches Werk umfasste vor allem religiöse und didaktische Schriften.

Not Vital (geb. 1948)

Not Vital ist ein international anerkannter Künstler, der in Sent geboren wurde. Seine Werke umfassen Skulpturen, Installationen und Architekturprojekte, die oft von seiner Heimatregion inspiriert sind. Vital ist dafür bekannt, Grenzen zwischen Kunst und Natur aufzulösen mit seinen Arbeiten, die auf der ganzen Welt zu sehen sind.

Andri Peer (1921–1985)

Der rätoromanische Schriftsteller Andri Peer war ebenfalls ein wichtiger Vertreter der Literatur des Engadins. Geboren in Scuol, widmete er sich der Lyrik, Prosa und dem Theater.

Mia Hoffmann (geb. 1965)

Mia Hoffmann ist eine bekannte Schauspielerin und Theaterregisseurin, die in der Region aufgewachsen ist. Sie hat in zahlreichen Schweizer und internationalen Produktionen mitgewirkt und ist bekannt für ihre starke Bühnenpräsenz. Ihre Arbeiten spiegeln oft die Dualität zwischen Tradition und Moderne wider, die das Leben im Unterengadin prägt.