Mit Marianne unterwegs.
Sonnenaufgang auf dem Piz Spadla
An einem Dienstagmorgen in der Früh – das Wetter versprach Gutes und der Sonnenaufgang wurde auf 06.57 Uhr angesagt – starteten wir um 05.15 Uhr unsere Wanderung. Aus Zeitgründen leisteten wir uns den Luxus einer Autofahrt bis ca. einen Kilometer vor der Alp Spadla. Dort ging unser Marsch los, auf dem Wanderweg Richtung Mot Spadla. Ohne Stirnlampe wäre da nichts zu machen gewesen, einen Tag vor Leermond.
Gut haben meine Begleiter welche dabeigehabt. Zügig ging es bergauf, die Lawinenverbauungen des Mot Spadla sieht man von weitem. Nach 45 Minuten ist das erste Etappenziel erreicht. Übrigens, weil man den Mot Spadla vom Dorfplatz Sent aus sehen kann, wird auf dem Berggipfel jeweils am 1. August eines der zahlreichen Höhenfeuer entfacht.
Weiter geht’s nun etwas weniger steil auf einem Grat Richtung Piz Spadla. Auf diesem Weg ist die Sicht grossartig. Man sieht weit ins Val Laver, den Piz Davo Lais, den Champatsch (eine Ecke unseres Skigebiets), den Piz Arina sowie das Tal nach Vnà und Ramosch.
Eine Passage, welche dem Weg auch mal den «blau-weiss»-Status verliehen hat, ist nun mit einer Kette versehen. Man kann sich gut daran festhalten und so die etwas heiklen Stellen überbrücken. Allerdings muss man schwindelfrei sein, weil diese Stellen recht ausgesetzt sind.
Auf dem Piz Spadla angekommen warten wir auf den Sonnenaufgang. In der Zwischenzeit wird fleissig geknipst. Von hier aus sieht man natürlich auch auf die bewohnte Talseite, nämlich Richtung Scuol, Tarasp, Alp Laisch und Crap Putèr. Mein Begleiter Reto hat sogar ein Tschliner Bier mitgebracht, denn er pflegt die Tradition, immer ein Foto mit einem Bier darauf zu machen, wenn er auf einem «Piz» ist. Der Eintrag ins Gipfelbuch darf nicht vergessen werden – zu lesen, wer zuletzt da war und seinen eigenen Kommentar zum Befinden abgeben.
Meine beiden Begleiter und ich müssen heute noch zur Arbeit. Deswegen geht es bald an den Abstieg. Etwas unkonventionell nehmen wir die «Abkürzung» in Richtung Alp Spadla. Das erfordert allerdings gute Schuhe und helfende Stockeinsätze. Auf dem Geröll kann man leicht ausrutschen. Gefährlich ist es allerdings nicht – man rutscht einige Meter, kann aber nirgends abstürzen. Nun haben wir die Alp Spadla erreicht. Es bleiben uns noch die paar 100 Meter zum Auto. Tolle Erinnerungen an diese wunderschöne Wanderung, welche wir nun mitnehmen nach diesem flotten Start in den Tag. Gerne wieder!
Wichtig zu wissen:
- Wetterbericht: am besten informiert man sich vor der Wanderung, wann mit dem Sonnenaufgang zu rechnen ist
- Ausrüstung: Wanderschuhe, warme Kleidung, Sonnen- und Regenschutz, Picknick
Marianne Werro
Marianne Werro ist Mitarbeiterin der Gäste-Information und ist hauptsächlich in der Aussenstelle in Sent anzutreffen. In Ihrer Freizeit ist sie gerne unterwegs, vor allem zu Fuss in der Engadiner Bergwelt.