Trai(l)s Vals Trailrunning.

Erlebnisbericht

Trai(l)s Vals Trailrunning
Begleiten Sie unseren glücklichen Gewinner der Trai(l)s Vals-Pauschale auf seinem unvergesslichen Trailrunning-Abenteuer. Auf fünf Etappen liefen Sie zu zweit über die besten Trails und Geheimtipps der Region. Gestartet in Samnaun, weiter über das Unterengadin bis ins Val Müstair. 

Die Anreise

Von München aus sind wir nach Samnaun im Unterengadin aufgebrochen – natürlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Allein die Anfahrt durch die atemberaubende Landschaft des Dreiländerecks war Urlaubsfeeling pur! Ganz besonders beeindruckt hat uns das letzte Stück mit dem Postauto auf den engen Straßen durch das Samnauntal mit herrlichem Blick auf die Berge in der Nachmittagssonne. Das Sport- und Wellnesshotel Post war sehr charmant, luxuriös ausgestattet und gemütlich, sodass wir uns entschieden, den restlichen Nachmittag im Wellnessbereich zu verbringen. So konnten wir am nächsten Tag ganz entspannt in unsere Trailrunningwoche starten. Auch das Abendessen im Hotelrestaurant war köstlich und die Wettervorhersage für die kommenden Tage war geradezu perfekt!

Samnaun
Samnaun

Etappe 1 - von Samnaun zum Roten Seeli und wieder zurück

Nachdem wir uns am reichlichen und vielfältigen Frühstücksbuffet gestärkt haben, laufen wir von Samnaun durch das felsige Val Chamins und hoch zum Stammerjoch (2676 m). Von dort geht’s auf gut zu laufenden Singletrails runter in Richtung Val Maisas, vorbei an den Stammerseen, wo es sich gerade eine Herde Schafe gemütlich gemacht hat.

Stammerseen, Samnaun
Stammerseen

Wir überqueren den Maisasbach und nehmen den zweiten Anstieg zum Roten Seeli in Angriff, wo wir kurz den grandiosen Blick auf den Muttler, den Stammerspitz und den Piz Tschütta geniessen, bevor wir auf abwechslungsreichen Pfaden zurück nach Samnaun laufen. Im Dorf angekommen, halten wir zur Entspannung noch die Füsse in den eiskalten Bach. Mit 14 km und 1200 hm war es eine passende Einstiegsrunde, um sich an die Höhenluft zu gewöhnen. Am Nachmittag erkunden wir, was das „Zollfreiparadies“ Samnaun sonst so zu bieten hat. Und auch, wenn wir eigentlich keine Shopping-Fans sind, so konnten wir doch zumindest bei den Laufschuhen ein schönes Schnäppchen machen.

Trailrunning Trais Vals Samnaun

Etappe 2 - von Samnaun nach Scuol

Heute laufen wir eine fantastische Tour von Samnaun nach Scuol – die vielleicht schönste Tour der ganzen Woche! Los geht es mit den Bergbahnen zum Viderjoch, dann den Grenzgrat zwischen der Schweiz und Österreich entlang zum Greitspitz (2870 m) und weiter zum Salaaser Kopf. Das Panorama über Paznaun und das Samnauntal sowie die Singletrails am Grat entlang sind der helle Wahnsinn – hier muss man richtig aufpassen, dass man vor lauter Aussicht nicht vergisst, auf den Weg zu achten!

Trai(l)s Vals Trailrunning

Wir laufen, teils auf kurvigen Mountainbiketrails, oberhalb der Zeblaswiesen zum Zeblasjoch und von dort durch das schotterige Val Gronda zur Fuorcla Val Gronda. Kaum oben angekommen, haben wir einen unglaublichen Blick auf das Fluchthorn und können uns kaum satt sehen an den weiten Almwiesen voller pfeifender Murmeltiere! Wir entscheiden uns, einen kleinen Abstecher zur traumhaft gelegenen Heidelberger Hütte zu machen, wo wir bei Kuchen und Schorle neue Energie tanken und auf süsse junge Esel treffen. 

Esel bei der Heidelbergerhütte

Danach steigen wir zum Fimberpass auf und ab hier geht es nur noch downhill ins Val Chöglias. Der Abstieg ist anfangs recht steil und felsig, wird dann aber immer moderater und mündet schliesslich in sanfte Trails durch grüne Wiesen und Wälder. Zum Abschluss kommen wir noch an den Erdpyramiden bei Zuort vorbei und überqueren zwei recht moderne Hängebrücken, bevor wir am Ziel, dem Val Sinestra, ankommen. Vom Hotel Val Sinestra ging es direkt mit dem nächsten Postauto nach Scuol. Nach 27 km, 900 hm Aufstieg und 2100 hm Abstieg sind wir dann auch ganz froh, uns mal hinsetzen zu können. Der Muskelkater vom langen Abstieg ist zwar am nächsten Tag ziemlich hart, aber die Tour war es absolut wert! Als wir im Hotel Filli in Scuol ankommen, ist unser Gepäck bereits eingetroffen. Das Hotel ist zentral gelegen, sehr nett und familiär. Auch die regionalen Spezialitäten beim Abendessen sind super lecker und sollten nicht ausgelassen werden. Ein richtig toller Tag!

Etappe 3 - von Scuol zum Lai Nair und zurück

Da die Beine noch schwer vom gestrigen Lauf sind, machen wir heute erst ein bisschen Sightseeing in Scuol und besichtigen die spätgotische St.-Georgs-Kirche, die gedeckte Holzbrücke über den Inn und die vielen alten, mit Sgraffito verzierten Engadinerhäuser.

Scuol
Aussicht auf Scuol von der Gurlainabrücke

Am Mittag drehen wir kleine Runde (12 km, 400 hm) in der Umgebung: Wir laufen am rauschenden Inn entlang zur Büvetta Tarasp und weiter nach Florins. Dort haben wir einen fantastischen Blick auf das Schloss Tarasp, eine imposante Burg aus dem 11. Jahrhundert, und ein pittoreskes Dorf. Nach einem kleinen Anstieg geht es durch den Wald und das Hochmoor zum herrlich gelegenen Lai Nair, wo wir uns im eiskalten Wasser etwas abkühlen, bevor wir zurück nach Scuol laufen. Abgesehen von einem fiesen Sonnenbrand, fühlen wir uns jetzt wieder fit für die morgige Tour nach Val Müstair. 

Etappe 4 - von Scuol ins Val Müstair

Von Scuol aus geht es heute 20 km und 670 hm auf leicht ansteigenden Wirtschaftswegen und gut laufbaren Trails ins zauberhafte Val Müstair. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Postauto durch die Clemgiaschlucht starten wir in S-charl und laufen an der Clemgia entlang. Weiter gehts durch den höchstgelegenen Arvenwald Europas zur Alp Astras. Von dort aus geht es über die Plan Mattun zur Fuorcla Funtana da S-charl (2393 m) und runter zur Alp Munt. Unterwegs haben wir nicht nur einen fantastischen Blick auf den markanten Ortler, sondern entdecken endlich auch ein Edelweiss. Nach ein paar Kilometern auf richtig tollen, sonnigen Singletrails vorbei an harzig duftenden Arvenwäldern erreichen wir die Alp Champatsch und gönnen uns etwas zu trinken. Über eine saftige Almwiese und durch märchenhafte Wälder laufen wir weiter nach Lü und schliesslich nach Fuldera. Während wir auf das nächste Postauto warten, kühlen wir unsere müden Füsse in einem der Dorfbrunnen. Ob das wohl erlaubt ist? Wir wissen es nicht, aber den Muskeln hat es auf jeden Fall gutgetan. Als der Bus kommt, entscheiden wir uns spontan, nicht sofort zur Unterkunft zu fahren, sondern erst noch einen Abstecher ins Kloster St. Johann in Müstair zu machen und uns die beeindruckenden karolingischen Fresken (Weltkulturerbe!) anzusehen. Im Anschluss fahren wir wieder ein paar Stationen zurück nach Sta. Maria und kommen am frühen Abend im Hotel Alpina an.

Etappe 5 - Sta. Maria zum Lai da Rims und zurück

Obwohl wir auch vom Hotel Alpina eine Gästekarte bekommen haben, bei der die Busfahrten inkludiert sind, brauchen wir für die heutige Tour kein Postauto. Stattdessen starten wir direkt in Sta. Maria im Val Müstair und laufen ins, von glitzernden Bächen durchzogene, Val Vau. Die ersten Kilometer sind überwiegend Wirtschaftswege, aber hin und wieder gibt es Abkürzungen für Wanderer und Läufer auf Singletrails durch Wald und Wiesen. Ab Las Castras beginnt dann ein gut machbarer Anstieg an malerischen Wasserfällen und Schafherden vorbei, bis wir schliesslich ein Hochplateau erreichen. Jetzt breitet sich der Lai da Rims vor uns aus, ein unfassbar schöner, türkisblauer Bergsee, in dem sich die umliegenden Gipfel spiegeln.

Abkühlen im Lai da Rims
Abkühlen im Lai da Rims

Nach einer kurzen Pause laufen wir ein Stück um den See und steigen auf zum Piz Praveder. Da sich der Weg zwischen Geröll verliert, drehen wir zwar ein paar Höhenmeter unterhalb des Gipfels um, aber auch von dort ist die Aussicht ins Val Mora einfach umwerfend. Auf schmalen, teils leicht ausgesetzten Trails durchs Geröll geht es jetzt steil runter zum Döss Radond, wo wir auf eine auch bei Mountainbikern beliebte Alpstrasse stossen. Wir laufen auf der Via Val Mora ins Tal und erreichen Sta. Maria nach 24 km und 1300 hm. Nach einer kurzen Abkühlung besuchen wir noch das Museum Stelvio Umbrail 14/18, das die Geschichte der Dreisprachenspitze und des Frontverlaufs zwischen Österreich, Italien und der Schweiz im Ersten Weltkrieg aufbereitet und eindrucksvoll an den Irrsinn dieses Krieges mahnt. Unseren letzten Abend geniessen wir im sehr empfehlenswerten Gartenrestaurant Barlaina und lassen nochmal all die schönen Trails, Landschaften und Kulturgüter, die wir in dieser Woche entdecken durften, revuepassieren. Schade, dass es morgen schon wieder zurück nach Hause geht!

Unsere Trailrunningwoche im Unterengadin war der absolute Wahnsinn! Die vom Tourismusverband vorgeschlagenen Unterkünfte und Laufstrecken waren top, die Infrastruktur mit den in den Gästekarten inkludierten Bus und Bergbahnen war ideal, um unnötig lange Zustiege zu vermeiden, und der unkomplizierte Gepäcktransport ermöglicht es, tagsüber unbeschwert zu laufen und abends trotzdem alles Nötige dabeizuhaben. Die Unterengadiner Landschaft ist kaum zu übertreffen: Egal ob glasklare Bergseen, wilde Wasserfälle, schroffe Gipfel oder sanfte Almwiesen – hier ist definitiv für jeden was dabei.

Ein Tipp zum Schluss

Es lohnt sich aber auf jeden Fall, auch am Start- und Zielort (Samnaun und Sta. Maria) noch mindestens eine Nacht dazuzubuchen, weil es von jedem Ort aus viele tolle Trails zu machen gibt. Die mittelalterlichen Kirchen, Kloster und Burgen sind ungemein sehenswert, die Dörfer sehr gastfreundlich und pittoresk, sodass man gut und gerne auch mal einen freien Nachmittag mit Sightseeing verbringen kann.

Trailrunning im Engadin.

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