Medienmitteilung 22.08.2021
Medienmitteilung: Offizielle Anerkennung von Lavin, Guarda und Ardez als zweites Schweizer Bergsteigerdorf, 22. August 2021
Nun sind sie offiziell aufgenommen und von der Initiative Bergsteigerdörfer mit den beteiligten Alpenclubs als das zweite Bergsteigerdorf der Schweiz anerkannt worden: Die Engadiner Dörfer Lavin, Guarda und Ardez. Der feierliche Beitritt wurde am 21. und 22. August 2021 zusammen mit Einheimischen und Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft der Region und des Kantons Graubünden zelebriert. Zu den Ehrengästen gehörten unter anderem auch der Regierungsrat Jon Domenic Parolini und Andreas Schweizer, Zentralvorstand Schweizer Alpen-Club (SAC).
Mit der Unterzeichnung der Deklaration zwischen den Gemeinden Scuol und Zernez mit dem SAC wurde das Bergsteigerdorf, bestehend aus den drei Dörfern Lavin, Guarda und Ardez, offiziell als 31. Dorf in das internationale Netzwerk der Bergsteigerdörfer aufgenommen.
Für SAC-Zentralvorstand Andreas Schweizer schliessen die Bündner Bergsteigerdörfern eine Lücke im internationalen Netzwerk: „es ist mir eine grosse Genugtuung, dass das Gesamtbild der Bergsteigerdörfer dank den Bündner Bergsteigerdörfern nun mit den für mich schönsten Puzzle-Teilen bereichert wird“. Zwar seien hier nicht die allerhöchsten Berge zu finden, aber „die einsame, stille Bergwelt des Unterengadins bleibt für mich wohl immer mit den intensivsten Bergerlebnissen verbunden“, so Schweizer in seiner Ansprache vom Sonntag.
Regierungsrat Jon Domenic Parolini zeigt sich stolz darüber, dass mit dieser Beitrittsfeier die beiden bisher einzigen Bergsteigerdörfer im Kanton Graubünden zu finden sind: «Die ersten beiden Schweizer Bergdörfer St. Antönien und Lavin, Guarda und Ardez im Kanton Graubünden zu wissen, ist eine grosse Ehre. Es ist ein klares Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Einheimischen, die sich für ein intaktes Dorfleben, den Erhalt der Ursprünglichkeit und der Natur und für gelebte Traditionen einsetzen. Durch die Initiative wird eine nachhaltige Entwicklung der Dörfer und somit auch eine lebenswerte Zukunft in den Dörfern angestrebt. Bei der Abwanderungsproblematik in den Bergregionen ein wichtiges und richtiges Zeichen.» Der Kanton Graubünden hat aktiv das Pilotprojekt lanciert, die Initiative Bergsteigerdörfer legt den Fokus dabei während den nächsten drei Jahren auf Graubünden.
Auch die beiden Gemeindepräsidenten Christian Fanzun und Emil Müller zeigten sich an der Beitrittsfeier äusserst glücklich und stolz über die Auszeichnung.
Chamanna dal Linard CAS und Chamonna Tuoi CAS ausgezeichnet
Während der Beitrittsfeier wurden zudem die ersten beiden Partnerbetriebe, die SAC-Hütten Chamanna dal Linard CAS und Chamonna Tuoi CAS offiziell als Partnerbetriebe ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde der einzigen romanisch sprechenden SAC Sektion, der SAC Sektion Engiadina Bassa / Val Müstair, überreicht. Im Laufe des Projektes werden noch weitere Beherbergungsbetriebe als Partnerbetriebe anerkannt werden.
Martina Stadler, die Tourismusdirektion der Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair, erklärt die Wichtigkeit dieser Auszeichnungen für die Destination wie folgt: «Die Anerkennung von Partnerbetrieben verleiht dem Bergsteigerdorf zusätzlich Gewicht. Je mehr Partnerbetriebe es vor Ort gibt, welche nach den Kriterien der Auszeichnung arbeiten, desto erlebbarer werden die Dörfer hinsichtlich der Nachhaltigkeit und dem Thema Bergsport auch für unsere Gäste und Einheimischen».
Feierlichkeiten zu Ehren der Dörfer
Bereits am Samstag fanden zu Ehren der Dörfer verschieden kulturelle Highlights für die Öffentlichkeit statt. In Lavin und Guarda wurden unterschiedliche Varianten von Dorfführungen durchgeführt. Die Themen reichten von der Führung «Überblick über die Romanische Sprache und Kultur» mit Linard Martinelli in Lavin über «Bergsport im Unterengadin» in Guarda mit Heinz Gross bis hin zu «Geologie, Besiedlung, Klima und Vegetation» in Ardez mit Walter Schmid am Sonntag. Dabei kam auch die Musik nicht zu kurz. So eröffneten die Jagdhornbläser Corns da chatscha Sarsura Zernez die Zweitagesfeier am Samstag in Lavin, und die Società da musica Concordia Ardez umrahmte die Festansprachen am Sonntag.
Über die Initiative Bergsteigerdörfer
Bergsteigerdörfer sind kleine, ruhige Orte, die sich dem sanften Tourismus verschrieben haben. Ihr grosses Potenzial liegt in ihrer Ursprünglichkeit, in der qualitativ hochwertigen Natur- und Kulturlandschaft und den vielseitigen Bergsportmöglichkeiten. Der sorgsame Umgang mit der Gebirgswelt, aber auch die Stärkung der regionalen Wertschöpfung stehen bei der Initiative im Zentrum. Bergsteigerdorf zu werden ist somit auch ein Bekenntnis, dem Leben im Dorf, der Kultur und der Natur auch weiterhin Sorge zu tragen. Zentral ist die Unterstützung durch die Dorfbevölkerung und die lokale Wirtschaft. Die Initiative Bergsteigerdörfer ist ein anerkanntes Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention.
Mit «Lavin, Guarda und Ardez» wurde am 22. August 2021 das zweite Bergsteigerdorf in der Schweiz ausgezeichnet. Alle Ortsbilder sind von nationaler Bedeutung und begeistern durch die traditionelle Engadiner Architektur. Landschaftliches Highlight ist die Seenplatte von Macun im Schweizerischen Nationalpark oberhalb von Lavin. Als Ausgangspunkte für Wanderungen, Skitouren und Hochtouren dienen die Chamonna Tuoi CAS, die Chamonna dal Linard CAS und die Chamonna Cler. Prominente Gipfel sind etwa der Piz Linard und der Piz Buin.
Dies ist eine offizielle Medienmitteilung der Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG (TESSVM) in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Alpen-Club (SAC).
Über den SAC
Seit seiner Gründung 1863 gestaltet der SAC die Entwicklung des Alpenraums und des Alpinismus mit. Wir vom SAC verbinden an der Bergwelt interessierte Menschen. Wir fördern den Bergsport als Erlebnis für eine breite Bevölkerung und setzen uns für die nachhaltige Entwicklung und Erhaltung der Bergwelt ein.
Wir fördern die verantwortungsbewusste Ausübung des Bergsports durch entsprechende Ausbildung und Aufklärung. Wir engagieren uns in unterschiedlichen Bergsportarten, indem wir Kurse und Touren anbieten, den Nachwuchs und die Elite fördern, Wettkämpfe unterstützen und uns für die Sicherheit und die Bergrettung einsetzen. Und natürlich betreiben und unterhalten wir unsere 153 SAC-Hütten als wichtige Infrastruktur für Berggänger und als aussergewöhnliches Angebot im Bergtourismus.
Über die TESSVM
Die TESSVM ist die touristische Marketing-Organisation für das Unterengadin, Samnaun und Val Müstair. Im Auftrag der Aktionäre fördert die TESSVM primär national sowie international die Nachfrage nach touristischen Angeboten und Leistungen. Vor Ort ist die TESSVM zusammen mit allen Akteuren für die Angebotskommunikation und Gästebetreuung in fünf politischen Gemeinden mit über 20 Ferienorten zuständig. Die Organisation mit Hauptsitz in Scuol lanciert und koordiniert gemeinsame Projekte mit regionalen Partnern und Leistungsträgern und stellt die Abstimmung mit Graubünden Ferien und Schweiz Tourismus sicher. Das Unternehmen mit einem Budget von zirka 5.5 Millionen Schweizer Franken beschäftigt rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit, davon zwei Praktikant/-innen und drei Lernende. Die Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair steuert mit rund 1 Million Logiernächten knapp 10 Prozent zum Bündner Logiernächtetotal bei.
Verantwortung übernehmen: CSR und dreidimensionale Nachhaltigkeit
Corporate Social Responsibility (CSR) ist der freiwillige Beitrag von Unternehmen für eine nachhaltige Entwicklung, wobei die freiwillige Selbstverpflichtung im Zentrum steht. Dabei handelt die TESSVM nach dem Prinzip der dreidimensionalen Nachhaltigkeit: Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Die TESSVM ist “klimaneutral”, indem sie bemüht ist, ihren Ausstoss an CO2-Emissionen zu reduzieren und die unvermeidbaren Emissionen über Klimaschutzprojekte von myclimate kompensiert. Die Einkäufe werden möglichst in der Region getätigt und Aufträge an lokale Partner vergeben. Im Unternehmen selbst fördert die TESSVM den Nachwuchs mit Lehrstellen und Praktika.
Medienkontakte
Martina Stadler, Tourismusdirektorin
Tel. +41 81 861 88 02
m.stadler@engadin.com
Philippe Wäger, Ressortleiter Umwelt und Raumentwicklung SAC
Tel. +41 31 370 18 62
philippe.waeger@sac-cas.ch
Medienbild zum Herunterladen
Die unterzeichnete Deklaration zwischen den Gemeinden und dem SAC.
V. l. n. r.:
Christian Fanzun, Gemeindepräsident Scuol
Fadri Häfner, Gemeindevorstand Scuol
Andreas Schweizer, SAC Zentralvorstand
Tanja Bischofsberger, SAC Zentralvorstand
Simon Rohner, Gemeindevorstand Zernez
Emil Müller, Gemeindepräsident Zernez