Mit Vreni unterwegs.
Wanderung zum Mot da Set Mezdis
Mot da Set Mezdis – auf Deutsch übersetzt «Hügel der sieben Mittage». Das bedeutet, auf dem Mot da Set Mezdis hören Sie sieben Mittagsgeläute aus sieben Gemeinden, nämlich Sent, Scuol, Tarasp, Ftan, Ardez, Ramosch und Vnà.
Ausgangspunkt unserer Tour ist Sent. Sent, als Ortschaft erwähnt, geht auf das Jahr 930 zurück, wo es als «Vicus Sindes» in einer Urkunde aufgeführt wird. Seit 1879 heisst das Engadiner Dorf aber offiziell Sent.
Der Aufstieg von Sent geht gemächlich über einen Wiesenweg mit Start oberhalb vom Dorf. Der Weg führt in langsamen Kehren hoch bis unterhalb des Waldes, dann taucht man ein in die Kühle der schattengebenden Tannenbäume. Nach zirka einer Stunde überquert man dann die Fahrstrasse zur Alp Telf / Spadla. Es geht weiter durch den Wald hoch bis man auf das Plateau von Plan Dartos kommt. Hier hat man einen wunderbaren Blick in das Val Sinestra nach Zuort und zum Dorf Vnà, welches wie angeklebt am südlichen Berghang des Piz Arina 2828 m ü. M. erscheint. Der Piz Tschütta / Stammerspitz 3254 m ü. M. und der Muttler 3295 m ü. M. von Samnaun umrahmen den Blick mächtig im Hintergrund.
Nun nehmen wir noch die letzte kleine Ansteigung in Angriff, nicht mehr weit und wir sind oben auf dem Mot da Set Mezdis. Am Ziel angekommen, setzten wir uns gemütlich ins Gras und warten bis es 12.00 Uhr mittags schlägt. Wenn wir ganz ruhig dasitzen, so hören wir wirklich das Geläute der sieben Kirchen – so schön und so besinnlich.
Alternativ hat man auch die Möglichkeit auf der kleinen Fahrstrasse hochzuwandern, welche zur Alp Telf und Spadla führt. Diese kleine Strasse schlängelt sich durch einen lichten Tannenwald nach oben. Unterhalb der Alp Telf kommt man aus dem Wald und hat einen herrlichen Rundblick Richtung Süden und auf das Unterengadin. Bei der Alp Telf kann man eine kleine Rast einlegen oder gleich weiter wandern. Danach folgt ein kleiner heftiger Aufstieg, welcher sich aber lohnt, denn eine herrliche Vielfalt an Blumen wie Anemonen, Männertreu, Edelweiss und Enzian erfreuen das Herz eines jeden Wanderers.
Egal auf welchem Weg man hochsteigt, der Rundblick über das ganze Tal, von Nauders bis zur Motta Naluns, hat man im Blickfeld.
Gemütlich geht’s dann wieder ins Tal Richtung Sent. Hier kann man sich für eine dritte Weglösung entscheiden. Unterhalb dem Prümaran Prà San Flurin führt der Weg in den Wald hinein, was sehr abwechslungsreich ist und einen traumhaften Blick auf das Dorf Sent gewährt.
Das war mein Erlebnis. Eine kleine aber gemütliche Wanderung, mit einem grandiosen Blick über das Unterengadin. Viva la Val, Viva Engiadina Bassa.
Wichtig zu wissen:
- Anreise: mit dem Auto (kostenpflichtige Parkplätze vorhanden) oder mit dem öffentlichen Bus
- Dauer: ca. 2.5 – 3.5 Stunden Wanderzeit, je nach Route
- Ausrüstung: Wanderschuhe, warme Kleidung, Sonnen- und Regenschutz
- Für Familien: Die Wanderung ist auch mit Kindern gut machbar.